Antiochos von Askalon

Antiochos von Askalon (altgriechisch Ἀντίοχος Antíochos; * wohl zwischen 140 v. Chr. und 125 v. Chr. in Askalon; † wohl 68 v. Chr. in Mesopotamien) war ein antiker griechischer Philosoph im Zeitalter des Hellenismus.

Er ging nach Athen und trat in die Platonische Akademie ein, die sich damals in der Endphase der vom Skeptizismus geprägten Epoche der „Jüngeren Akademie“ befand. Im Lauf der Zeit gelangte er jedoch zu einer entschiedenen Ablehnung des Skeptizismus. Dies führte zu seinem Austritt aus der Akademie und zur Gründung einer eigenen Schule. Er nannte seine Schule programmatisch „Alte Akademie“. Damit wollte er ausdrücken, dass er zum ursprünglichen Platonismus zurückkehrte, der nach seiner Überzeugung von den Skeptikern der Jüngeren Akademie verraten worden war.

Antiochos war der „Hausphilosoph“ des römischen Politikers und Feldherrn Lucullus, den er auf einer Reise nach Nordafrika und auf einem Feldzug nach Armenien begleitete. Zu seinen Hörern gehörten die berühmten Römer Varro und Cicero. Nach dem Untergang der Jüngeren Akademie in den achtziger Jahren des 1. Jahrhunderts v. Chr. war seine Schule die einzige Erbin der platonischen Tradition in Athen, doch überdauerte sie seinen Tod nur um rund zwei Jahrzehnte. Sein Gedankengut war trotz seiner Betonung der platonischen Tradition mehr von der Stoa als vom Platonismus geprägt; insbesondere gab er die platonische Transzendenzphilosophie zugunsten einer materialistischen Naturlehre auf.


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